Roar Ege 1982 - 1984 und Estrid Byrding 2017-2023

Roar Ege 1982 - 1984

1982 wurde Roar Ege gebaut, ein Nachbau des kleinen, eleganten und soliden Handelsschiffes, das für den Transport von Waren in den dänischen Binnengewässern und in der Ostsee verwendet wurde. Dieses Schiff war das am besten erhaltene der fünf Wikingerschiffe. Bereits während der Ausgrabungen tauchte der Traum auf, Skuldelev 3 zu rekonstruieren. Es wurde der erste Nachbau, der auf der Bootswerft des Wikingerschiffsmuseums gebaut wurde. 

Um voreingenommene Haltungen zum Schiffsdesign und dem Bau zu vermeiden, stellte das Museum für den Bau von Roar Ege keine professionellen Bootsbauer ein. Das Team sollte offen sein gegenüber einer über 1000 Jahre alten Bautradition. Das Museum engagierte da her eine Gruppe junger Leute, die zwei Jahre vorher die lmme Skinfaxe gebaut hatte, eine Rekonstruktion von Skuldelev 3 in 9/10 der OriginalgröBe.

Der Bau von Roar Ege wurde gründlich dokumentiert. Alle Einzelheiten wurden diskutiert und für jede beschlossene Lösung eine Notiz mit Beschreibungen, Zeichnungen und Quellenhinweise angefertigt. Diese Lösungen wurden erst an einem Holzmodell im MaBstab 1:10 ausprobiert. War das Ergebnis nicht zufriedenstellend, so kehrte man an den Arbeitstisch zurück. 

Der Bau von Roar Ege wurde von einem Pioniergeist beflügelt. Das gesamte Museum war in ein Projekt eingebunden. 
Der Wunsch, den Schiffbau der Wikingerzeit zu erforschen, zündete einen Funken. Fasziniert von dem Bau und der Atmosphäre lernten mehrere Teilnehmer ein traditionelles, maritimes Handwerk- und schufen so die Grundlage dafür, um am Museum ein professionelles, spezialisiertes Handwerksmilieu aufzubauen. 

Bei der Rekonstruktion der Skuldelev-Schiffe sehen sich die Bootsbauer des Museums mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Zu den schwierigsten gehört es zu erklären, dass die Wikinger im Gegensatz zu modernen Bootsbauern nach AugenmaB arbeiteten und von mündlich überlieferten Faustregeln ausgingen. Das Wikingerschiffsmuseum hat sich dafür entschieden, die Rekonstruktionen so originalgetreu wie nur möglich nachzubauen. Daher verwenden die Bootsbauer Modelle und Zeichnungen, aber machen sich gleichzeitig Gedanken über die traditionelle Bauweise der Wikinger. 

Roar Ege ist im Museumshafen zu sehen. Die Rekonstruktion wird mit einer Mischung aus Holzteer und Leinöl behandelt, die dem Schiff seine schöne dunkelbraune Farbe verleiht. Darüber hinaus sind mythologische Muster im Schiffsboden eingraviert.